Lässt sich NLP online lernen?


Vor Corona stellte sich diese Frage überhaupt nicht. Es war selbstverständlich, dass die Methoden in einer Ausbildungsgruppe an einem der Teilnehmenden praktisch demonstriert und danach gegenseitig (zu zweit oder zu dritt) erprobt wurden. Corona brachte allerdings viele Anbieter dazu, online-Kurse zu entwickeln. Was ursprünglich als „Notmaßnahme“ konzipiert war, scheint aber jetzt normal. Persönliche Weiterentwicklung bequem vor dem Monitor…

Natürlich ist sind online-Kurse praktisch: Reisezeiten und Übernachtungen werden eingespart. Demonstrationen werden vorab aufgezeichnet und eingespielt. Praxis-Übungen finden in chat-rooms statt. Es gibt inzwischen viele gute Vorträge zu NLP im Internet, in denen methodisches Wissen vermittelt wird, wie sich Menschen persönlich und in ihren Beziehungen mit anderen Menschen weiterentwickeln können.

Aber aus meiner Erfahrung nach reichen online-Tipps für die Entwicklung persönlicher und sozialer Kompetenzen (und erst recht von Führungskompetenz) nicht aus. Es erfordert reale Menschen als Trainingspartner. Ich halte Gruppenprozesse, bei dem unterschiedliche Individuen aufeinandertreffen und jeder angeleitet wird, Möglichkeiten zu finden, wie er wertschätzend aber auch konsequent selbstverantwortlich mit Menschen umgehen kann, die ihm vermeintlich „gegen den Strich gehen“, für absolut notwendig. Konfliktpartner sind die wichtigsten Lernpartner! Das kann über online-Seminare niemals stattfinden. Freuen wir uns daher, dass wir heute wieder die Möglichkeit zu Seminaren in Präsenz haben!

„NLP-Online-Trainings“ können echte Selbsterfahrung nicht ersetzen

Warum? Es sind unsere Gefühle, die uns entweder vom Handeln abhalten oder endlich zum Handeln bringen! Ich mache in den Kursen immer wieder den Unterschied deutlich, etwas „verstanden“ oder „wirklich gefühlt“ zu haben. Es ist ein Schutzmechanismus unserer Psyche, dass wir an unangenehme Erfahrungen am liebsten nicht mehr denken und die damit verbundenen Gefühle nicht mehr fühlen wollen. Wir haben bewährte Abwehrmechanismen, um uns von belastenden Gefühlen abzulenken. Es braucht daher einen vertrauensvollen Rahmen, damit wir die alten Erfahrungen verarbeiten können.

Würden Sie wirklich „online“ Ihre Trauer, Ihre Wut oder Ihre Hilflosigkeit zeigen? Vor fremden Menschen, die Sie nur auf dem Monitor sehen? Die wenigsten Menschen lassen sich „online“ auf Gefühle ein. Und das ist auch gut so.  Online besteht die Gefahr, dass Menschen das tun, was sie immer tun: Sie konzentrieren sich auf ihre „Fassade“, das Bild, das sie nach außen abgeben. Damit verändert sich nichts.

In meinen Kursen stehe ich während der praktischen Übungen immer zur Verfügung. Das gibt jedem die Sicherheit, die eigene Komfortzone auch einmal zu verlassen und sich auf neue Erfahrungen einzulassen.